[]
AKTUELLES - Unser Web-Log - AKTUELLES []

Donnerstag, 23. Juni 2016

Berufsfeuerwehrtag der Jugendfeuerwehren Winterkasten und Schlierbach



Das letzte Wochenende stand bei den Jugendfeuerwehren Winterkasten und Schlierbach ganz im Zeichen eines gemeinsamen Berufsfeuerwehrtages. Morgens um 10.00 Uhr traf man sich im Feuerwehrhaus in Winterkasten. Nach der Begrüßung durch die Jugendwarte konnten sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehren anhand der Dienstpläne einen Überblick verschaffen, was an dem Tag alles theoretisch und praktisch geübt werden soll, wenn da nicht noch die eine oder andere Überraschung wäre…
Im Anschluß wurden aus beiden Jugendwehren gemischt Gruppen gebildet, und es ging an die Einsatzfahrzeuge zur Fahrzeugkunde. Hier war es wichtig, die Fahrzeuge der jeweils anderen Wehr kennenzulernen, da beide Wehren unterschiedliche Fahrzeuge haben. Auf der einen Seite das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank aus Winterkasten, auf der anderen Seite das Tragkraftspritzenfahrzeug und das Tanklöschfahrzeug Unimog aus Schlierbach. Beide MTF sind in ähnlicher Weise aufgebaut.
Während die Fahrzeugausbildung  mit den Jugendlichen durchgeführt wurde, ertönte unvermittelt die Alarmsirene: Brandmeldeanlage in der Eleonorenklinik hat ausgelöst. Schnell waren die Fahrzeuge einsatzbereit und es ging los Richtung Klinik. Dort angekommen, mußte im Gebäude der entsprechende Rauchmelder anhand eines Lageplans gesucht werden. Schnell wurde der Brandherd gefunden.
Pünktlich um 12.00 Uhr saß man im Gerätehaus zum Mittagessen. Kaum beendet, kam wieder ein Alarm: Scheunenbrand in Winterkasten. Alle Fahrzeuge wurden sofort besetzt und es ging schnell zur Einsatzstelle. Wasserversorgung wurde aufgebaut, die Atemschutzgeräteträger machten sich bereit und man begann, den Brand zu löschen. Nach getaner Arbeit wurden die Fahrzeuge wieder Einsatzbereit gemacht. 

Als nächstes standen Erste Hilfe, Feuerlöschausbildung und Freizeit auf dem Dienstplan, unterbrochen durch verschiedene Einsätze.
Ein Gebäudebrand wurde in Schlierbach gemeldet und alle Fahrzeuge fuhren dorthin. Es wurde die Wasserversorgung über eine Saugstelle aufgebaut und der Brand konnte über mehrere Seiten gelöscht werden. Nach der Rückkehr wurde mit der Ausbildung weitergemacht, bis am Ende gegen 23.00 Uhr noch zwei vermisste Personen gemeldet wurden. Am Bismarcksturm wurden sie dann gefunden
Nach einer ruhigen Nacht gab es dann morgens ein gutes Frühstück und zum Abschluß noch einen Einsatz an einer Ölspur.



Bei der Nachbesprechung waren sich die Jugendlichen einig: Im nächsten Jahr machen wir das wieder. Ein großes Dankeschön sei noch an die Jugendwarte und Helfer aus Winterkasten und Schlierbach gesagt. 


Montag, 6. Juni 2016

„Feuer“ war nach einer halben Stunde aus

Brandschutz: Wehren simulierten Großbrand in Eulsbach / Hohen Ausbildungsstand demonstriert


Dichter Rauch drang am Freitagabend aus dem Dach des Werkstattgebäudes der Sägen- und Werkstattschleiferei Katzenmayer in Eulsbach. Zum Glück für alle Beteiligten im Eckweg war es nur eine Übung. Der Rauch wurde von Nebelmaschinen künstlich erzeugt, aber dennoch forderte die spektakuläre Feuerwehrübung Einsatzleiter Dirk Fendrich alles ab. Immerhin waren 60 Feuerwehrmänner- und Frauen aus vier verschiedenen Wehren im Einsatz, deren jeweilige Aufgaben Fendrich koordinierte.

Ein technischer Defekt hatte die Werkstatt in Brand gesetzt, lautete die Aufgabenstellung. In wie weit gefährliche Stoffe in der Werkstatt lagern, war unklar, aber vier Menschen galten als vermisst, so dass nicht nur ein Feuer zu bekämpfen war, sondern auch Menschenleben auf dem Spiel standen.

"Vermisste Personen" evakuiert
Die Freiwillige Feuerwehr aus dem Lindenfelser Stadtteil Schlierbach baute die zusätzliche Wasserentnahme für den vermeintlichen Großbrand über mehrere hundert Meter aus offenem Gewässer auf, während die Freiwillige Feuerwehr aus Eulsbach den Erstangriff übernahm und auch den ersten Atemschutztrupp ins Gebäude schickte, um nach den Vermissten zu suchen.
Insgesamt waren sechs Atemschutztrupps notwendig, bis alle Personen in dem verwinkelten und aus mehreren Räumen bestehenden Werkstattgebäude gefunden und ins Freie gebracht werden konnten. Dabei wurde auch der Einsatz einer Schleifkorbtrage notwendig, um eine Person aus dem ersten Obergeschoss zu retten. Die Freiwillige Feuerwehr aus Winkel bekämpfte den Brand von der Gebäuderückseite aus und hatte auch die Aufgabe übernommen, angrenzende Wohngebäude vor den Flammen zu schützen. Auch die Freiwillige Feuerwehr aus Lindenfels Mitte war im Einsatz, die aufgrund der Vollsperrung auf der Nibelungenstraße in Lindenfels ( dort wird aktuell ein Teil der neuen Teerdecke erneuert), eine weitere Anfahrt zum Unglücksort hatte. Aber das wäre bei einem echten Ernstfall am Freitag auch nicht anders gewesen.

Ein Helfer verletzt
Die Lindenfelser Drehleiter kam ebenfalls zum Einsatz und bekämpfte den Brand vom Hof des Nachbarhauses aus. Nach knapp 20 Minuten waren alle vermissten Personen gefunden, "Feuer aus," hieß es nach rund einer halben Stunde. Pech hatte bei der Übung ein Feuerwehrmann, der sich am Fuß verletzte und vorsorglich zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht wurde.
Die Übung, zu der auch Bürgermeister Michael Helbig in den Stadtteil gekommen war, zeigte einen hohen Ausbildungsstand bei den Lindenfelser Wehren. Zum Glück brennt es in Eulsbach nicht all zu oft, wobei sich die Arbeit einer Freiwilligen Feuerwehr natürlich nicht nur auf die reine Brandbekämpfung beschränkt.
Brennt es dann aber einmal, bleiben die schlimmen Bilder dann aber auch über Jahrzehnte in den Köpfen der Dorfbewohner.
Ältere Zuschauer der Übung berichteten von einem Mühlenbrand in den 1920er Jahren und einem Großfeuer auf einem Bauernhof in den 1930er Jahren. Ein Flächenbrand hielt die Feuerwehr vor einigen Jahren in Atem, konnte aber noch kurz vor dem Wald gestoppt werden. cs
(Bergsträßer Anzeiger, Montag, 06.06.2016)