Lindenfelser Feuerwehren:
Seitheriger Stellvertreter Matthias Pfeifer scheitert mit Kampfkandidatur und gibt danach seinen Posten ab
Bei den Lindenfelser Feuerwehren war zur Hauptversammlung am Freitagabend selbst Feuer unter dem Dach. Nach zwei Amtsperioden - insgesamt zehn Jahren - sollte Stadtbrandinspektor Reinhard Fink (Lindenfels) abgelöst werden. Zumindest hatte er in seinem bisherigen Stellvertreter Matthias Pfeifer (Winterkasten) diesmal einen Gegenkandidaten.
Die Revolte schlug fehlt: Fink setzte sich mit 44 gegen 42 Stimmen durch. Matthias Pfeifer stand anschließend nicht mehr für die Wahl zum Stellvertreter zur Verfügung. Für den Posten fand sich auch kein Ersatz, er bleibt zunächst vakant.
Einmütig wiedergewählt wurde bei der Hauptversammlung aller Stadtteil-Feuerwehren Michael Hübner zum Stadtjugendwart.
Der stellvertretende Kreisbrandinspektor Werner Trares bedauerte, dass sich kein stellvertretender Stadtbrandinspektor fand. Trares und Bürgermeister Oliver Hoeppner sprachen Reinhard Fink und Michael Hübner ihre Glückwünsche aus und wünschten für die Arbeit alles Gute. Hoeppner wies darauf hin, dass auf den Stadtbrandinspektor "große Aufgaben" warteten, denn der Bedarfs- und Entwicklungsplan müsse überarbeitet werden.
Die bevorstehenden Fahrzeugbeschaffungen haben in vielen Fällen Auswirkungen auf den Gebäudebestand, denn die neuen Fahrzeuge passen nicht mehr in die vorhandenen Fahrzeughallen. "Und das in Zeiten knapper Kassen", wie Hoeppner bedauerte.
90 Einsätze, ein GroßbrandDer Bürgermeister Oliver Hoeppner appellierte an das Land Hessen, gerade im Hinblick auf Lehrgänge die Brandschützer nicht überzustrapazieren. "Ich warne davor, die Feuerwehrkameraden mit Anforderungen zu überfrachten und damit den ehrenamtlichen Einsatz zu gefährden."
Zu 90 Einsätzen mussten im vergangenen Jahr die Stadtteil-Feuerwehren ausrücken. Davon berichtete Stadtbrandinspektor Fink in seinem Jahresrückblick. Unter den sieben Brandeinsätzen war auch ein Großbrand. Hinzu kamen 39 Hilfeleistungseinsätze, vom Hochwassereinsatz bis zur Menschenrettung. Gezählt wurden auch neun Fehlalarme und 35 Brandsicherheitsdienste. 1023 Stunden wurden allein für die Einsätze fällig.
Wichtig für die Einsätze sind die Atemschutzgeräteträger. Einsetzbar sind im gesamten Stadtgebiet 52, davon 13 in Winterkasten, zwölf in Lindenfels-Mitte, zehn in Schlierbach, sieben in Kolmbach, fünf in Glattbach, drei in Winkel und zwei in Seidenbuch.
In den Einsatzabteilungen aller Stadtteil-Feuerwehren sind 131 Männer und 16 Frauen aktiv, in den Jugendfeuerwehren sind 52 Mitglieder registriert. Die Bambini-Feuerwehren in Schlierbach und Winterkasten umfassen 43 Kinder. Die Ehren- und Altersabteilungen haben 72 Mitglieder, bei den Musikzügen sind es in Winterkasten 34 und in Kolmbach 18 Aktive.
Tim Fendrich befördertGroß ist die Bereitschaft der Ehrenamtlichen, an Lehrgängen teilzunehmen. Reinhard Fink listete die Lehrgangsarten und die Absolventen auf. Tim Fendrich wurde zum Feuerwehrmann befördert.
Zum Abschluss seines Berichtes bedankte sich Fink bei allen, die ihn unterstützt hatten und bei den Mitgliedern der Feuerwehren, die Verantwortung und Führungsaufgaben übernommen haben.
Einen Blick auf die Aktivitäten der Jugendfeuerwehren warf Michael Hübner. Er erinnerte an die Weihnachtsbaum-Sammelaktionen, an den Besuch des Kreisfeuerwehrtages in Lorsch, an das Bezirkszeltlager in Schwanheim und das Kreiszeltlager in Bürstadt.
Beim Kreiszeltlager trat eine Mannschaft aus Lindenfels zur Abnahme der Leistungsspange an. Das Team wurde dabei gleich beste Mannschaft im Kreis Bergstraße.
Michael Hübner bedankte sich bei den Betreuern der Jugendlichen. Ihr Fachwissen stellten die Nachwuchskräfte bei einer Großübung in Schlierbach unter Beweis. 60 Jugendliche kümmerten sich um einen Scheunenbrand.
Die Termine für 2011 stehen schon fest: die Großübung findet am 28. Mai in Lindenfels statt, das Bezirkszeltlager ist diesmal in Bensheim.
Vom 29. Juni bis zum 3. Juli findet das Kreiszeltlager in Mümling-Crumbach statt, wieder mit der Möglichkeit zur Abnahme der Leistungsspange.
(jhs Bergsträßer Anzeiger 18. April 2011)