

In neuem Glanz erstrahlt nahe des Eingangs zur evangelischen Kirche in Schlierbach ein Denkmal, das vor über hundert Jahren von einem Kriegerverein errichtet wurde.
Schon vor einigen Jahren regten die Bürger von Schlierbach an, dieses Denkmal, das an drei Gefallene des deutsch-französischen Krieges 1870/1871 erinnert, zu sanieren.
Die Arbeiten wurden nun von einem erfahrenen Restaurator abgeschlossen. Gemeinsam mit Pfarrer Erwin Köber übergab der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr Schlierbach, Günther Pfeifer, das Denkmal den Bürgern von Schlierbach und den Besuchern des Friedhofes.
Wem dieses Denkmal gehört, war dabei kein Thema, aber auch nicht herauszufinden. Denn es steht auf städtischem Grund - und auf diesem Grundstück stehen sowohl die evangelische Kirche von Schlierbach als auch der Friedhof.
Bei der offiziellen Enthüllung des sanierten Denkmals hielt Pfarrer Erwin Köber, der während der Pfarrervakanz auch die Schlierbacher Gemeinde mitbetreut, eine Rede.
Er begrüßte das Ansinnen der Schlierbacher Bürger, die sich für die Sanierung des Denkmales eingesetzt hatten und stellte die Frage: "Was haben sich die Menschen damals gedacht, als sie dieses Denkmal aufgestellt haben?" Ein Gedenkstein werde auch Denkmal genannt. Und dieser Name sage es schon: "Bleibe stehen und denke nach."
Erinnerung an die Geschichte
Zum Nachdenken sollte man den Stein genauer betrachten, seine Inschrift und seine Form. Denn der Stein erinnere an ein geschichtliches Ereignis, das 1870/1871 stattgefunden habe. Es wirke sich für viele Menschen auch generationsübergreifend aus, dennoch sei diese Wirkung nicht für die Ewigkeit - genauso wenig wie die Stickel und Grabkreuze aus Holz, die den Schlierbacher Friedhof zieren; oder gar das Leben eines Menschen.
Auf diesen Gedanken hat das Denkmal aber eine Antwort gefunden.
Beim Blick an das obere Ende des Mahnmals sieht man das Kreuz, dessen Spitze in den Himmel zeigt. Dieser Formstein habe die Bedeutung eines Kirchturms, so Pfarrer Köber, "es ist ein Fingerzeig nach oben, hin zu Gott".
Und beim Weiterdenken komme man in religiöse Dimensionen, denn Gott stehe für das Unvergängliche. "Durch Jesus Christus ist die Vergänglichkeit überwunden."
Wie Günther Pfeifer ausführte, wurde das Denkmal von einem in Schlierbach, Seidenbuch und Winkel ansässigen Kriegerverein errichtet. Da die Freiwillige Feuerwehr auch die "Förderung der Kultur" in ihrer Satzung festgeschrieben hat, wurde beim Jubiläumsfest des Vereins mit der Sammlung von Spenden begonnen. Dank der Unterstützung des Amtes für Denkmalschutz konnte die Restaurierung nun durchgeführt werden.
Lob für die Renovierung
Das Denkmal trägt die Namen der Gefallenen Müller, Barth-Bitsch und Grieser. Seit der Renovierung sind sie auch wieder deutlich zu lesen. "Die Renovierung ist gut gelungen", wertete Günther Pfeifer.
Damit ist Schlierbach um ein Stück reicher geworden, denn zu einem intakten Ort gehören der Zusammenhalt der Bürger, ein schönes Ortsbild, eine Kirche mit dem Friedhof und nicht zuletzt Denkmäler, die an vergangene Zeiten erinnern. "Wir sind gut beraten, wenn wir all das bewahren", betonte Pfeifer.
Im Anschluss an die offizielle Stunde lud er die zahlreichen Anwesenden zu einer kleinen Feier in das Pfarrheim ein.